Irgendwann kommt der Tag, an dem du morgen nicht mehr in die Schule musst und an allen anderen Tagen danach auch nicht. Was machst du dann, wenn du dein Abitur in der Tasche hast? Zuhause auf dem Sofa sitzen ist dauerhaft keine Lösung. Möchtest du direkt mit der nächsten Etappe des lebenslangen Lernens beginnen? Oder möchtest du doch lieber zuerst etwas von der Welt sehen? In diesem Artikel zeige ich euch ein paar Wege und Möglichkeiten, die ihr nach dem Schulabschluss einschlagen könnt.
Studieren – was muss man beachten?
Viele Schulabgänger mit Abitur machen sich gleich daran, zu studieren. Die Studienwahl ist dabei wichtig, den je nach Abschluss eröffnen sich einem verschiedene Möglichkeiten in der Berufswelt. Auch wie du studierst bleibt dir offen. Du kannst ein normales Studium machen oder ein duales Studium. Bei einem dualen Studium besuchst du sowohl eine Hochschule und sammelst auch praktische Erfahrung durch die Arbeit in einem Betrieb. Dabei erhältst du sogar vom Geld von deinem Arbeitgeber. Jedoch kann ein duales Studium anstrengender sein, als ein normales Studium, und ist auch etwas schwerer zu bekommen.
Außerdem musst du dich entscheiden, ob du an einer Fachhochschule oder einer Universität studierst. Von beiden erhältst du gleichwertige Abschlüsse (Bachelor und Master). Fachhochschulen sind jedoch eher praxisorientiert, während Universitäten sich mehr auf die Theorie fokussieren, also mehr auf die Arbeit in der Wissenschaft vorbereiten. Promovieren, also einen Doktortitel erhalten, kannst du nur an einer Universität.
Ob du das Studium überhaupt antreten darfst, kann von deinen Abitur Noten abhängen. Manche Studiengänge haben örtliche oder bundesweite Zulassungsbeschränkungen oder einen Numerus-Clausus. Dann musst du eine bestimmte Quote erfüllen oder dich auf Wartesemester einstellen. Auch Eignungsprüfungen, Fremdsprachenkenntnisse, Praktika oder Vorkurse können dir abverlangt werden. Hinweise zu Zulassungsbeschränkungen findest du auf der hier.
Studiengebühren werden an vielen Hochschulen nicht erhoben, es sei denn, es handelt sich um eine private Hochschule. Aber trotzdem musst du einen Weg finden, deinen Lebensunterhalt zu bezahlen. Dafür gibt es auch viele Möglichkeiten, wie BAföG, Stipendien, Jobs und Studienkredite. Eine Übersicht dazu findest du auf dieser Website. Viele Studierende beziehen aber auch noch Geld von ihren Eltern.
Nicht zu vergessen sind die Bewerbungsfristen, die von den Hochschulen festgelegt werden. An Universitäten und Fachhochschulen muss man sich generell vor dem 15.07 für das Wintersemester und vor dem 15.01. für das Sommersemester bewerben, wenn man noch im gleichen Jahr studieren will. Für ein duales Studium muss man sich oft ungefähr ein bis eineinhalb Jahre vorher bewerben.
Ausbildung – auch mit Abitur
Viele Abiturienten entschließen sich auch, eine Ausbildung zu machen. Auch hier kann man zwischen verschiedenen Arten der Ausbildung wählen.
Man kann eine betriebliche Ausbildung antreten. Der Vorteil ist, dass man direkt praxisnah einsteigt und von dem jeweiligen Betrieb eine Ausbildungsvergütung erhält. Hierfür muss man sich in der Regel ein bis eineinhalb Jahre zuvor bewerben.
Es gibt auch noch schulische Ausbildungen. Diese finden an Berufsschulen oder Fachakademien statt. Hier erhält man allerdings kein Geld, sondern muss häufig noch Schulgebühren bezahlen. Die Bewerbungsfrist liegt in der Regel ein Jahr vor Ausbildungsantritt.
Hinzu kommt noch die duale Ausbildung. Ähnlich wie beim dualen Studium lernt man hier in einem Betrieb und in einer Berufsschule. Auch hier erhält man vom Betrieb bereits ein Gehalt.
Für die meisten Ausbildungen braucht man einen Hauptschul- oder Realschulabschluss. Aber an bestimmten Stellen werden Bewerber mit Abitur bevorzugt. Für manche Ausbildungen ist das Abitur sogar nötig.
Überbrückung
Wenn du nach deiner Schulzeit eine Pause einlegen willst, bevor du dich weiterbildest, kannst du ein „gap year“ machen. Diese Zeit kannst du nutzen, um dich auf die nächsten Schritte vorzubereiten, um etwas von der Welt zu sehen oder einfach nur um zu entspannen.
Viele vertreiben ihre Überbrückungszeit mit „Work and Travel“ (arbeiten und reisen). Dabei bereist man ein Land und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Dadurch lernt man das jeweilige Land gut kennen, da man mehr als ein einfacher Tourist ist. Jedoch ist immer ein finanzielles Polster nötig, da Jobs nicht immer vorhanden sind.
Es gibt auch die klassischen Optionen wie freiwillige soziale Arbeit bei Organisationen wie dem FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder dem BFD (Bundesfreiwilligendienst). Dabei kann man auch schon erste Berufserfahrungen an einem am Gemeinwohl orientierten Ort sammeln. Meistens erhält man auch ein Taschengeld um die Lebenserhaltungskosten zu decken.
Die Wehrpflicht in Deutschland wurde zwar schon seit einigen Jahren abgeschafft, aber wenn du trotzdem eine Weile als Soldat in die Bundeswehr eintauchen willst, wird dir der FWD (freiwilliger Wehrdienst) angeboten. Dort erhältst du eine soldatische Ausbildung und ein Gehalt von ungefähr 1.500 Euro.
Berufsorientierung
Dreht sich dir bei so vielen Möglichkeiten der Kopf? Zu wählen, was du nach dem Schulabschluss als nächstes tust, kann schwierig sein. Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten dich beraten zu lassen, auch hier an der Schule! Der Berufsberater der Bundesagentur für Arbeit, Herr Martin Bodenstein, bietet persönliche Beratungsgespräche an.
Es gibt auch Onlinemedien, wie zum Beispiel Abi.de und das Check-U Erkundungstool der Bundesagentur für Arbeit, die dich bei der Wahl unterstützen können. Dabei kannst du dich nach einer generellen Berufsrichtung umschauen oder testen, wie sehr du zu einem Studiengang passen könntest.
Viele Universitäten bieten Dienste wie ein Schnupperstudium oder einen Tag der offenen Tür. Und auch bei Unternehmen kannst du nach einem Praktikum fragen. So kannst du schon einmal erste Eindrücke sammeln.
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[…] tollen Abschluss? Dass man danach noch länger in der Schule bleiben kann! Dabei rede ich von dem Studium, welches viele von euch sicherlich anstreben. Mit einem Studium und dem daraus resultierendem […]
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