Der Hackathon ist eine große Sache. Zwei Tage lang kommen Schüler aus allen Klassenstufen zusammen und überlegen, wie sie ihren Schulalltag verbessern können. Das lässt natürlich auch unsere Schulleiterin Frau Timmermann nicht kalt.
Wie läuft aus Ihrer Sicht die Arbeit der Schüler?
Die Schüler arbeiten sehr selbständig und sind sehr fleißig dabei. Der Anfang war gewiss schwierig, weil sie in der Schule sonst ja nie mit so einer offenen Aufgabenstellung konfrontiert werden. So sind ganz andere Kompetenzen von den Schülern gefordert, als es im normalen Unterricht der Fall ist.
Sie waren ja jetzt in ziemlichen vielen Räumen unterwegs. Gab es da schon irgendeine Idee, die Ihnen besonders ins Auge gesprungen ist?
Was bei mir wirklich hängen geblieben ist, ist der Naturaspekt. Viele Gruppen hatten die Idee, in der räumlichen Gestaltung die Natur mehr zu berücksichtigen. Ich persönlich halte das für eine großartige Idee. Immerhin ist unsere Schule hier im Stadtpark schon überall von Natur umgeben und diese Natur dann noch ins Gebäude, in die Klassenräume zu holen, finde ich, ist eine ganz, ganz tolle Idee.
Wessen Beschluss war die Bewerbung zum Hackathon eigentlich? Waren Sie das schon oder war das noch Frau Jürgens?
Der eigentliche erste Impuls kam von der Stadt, die hat alle Schulen angeschrieben und gefragt, ob sie nicht Lust hätten, sich da zu bewerben. Daraufhin haben wir uns im Schulleitungsteam besprochen und haben entschieden, dass der Hackathon eine tolle Möglichkeit ist, um in der ganzen Schulgemeinschaft über die Schulentwicklungsprozesse zu sprechen und auch mal die Sicht der Schüler zum Thema Lernlandschaft zu sehen. Immerhin sind sie diejenigen, die später gut darin lernen sollen.
Glauben Sie denn, dass es in den Klassenräumen überhaupt noch Lehrer braucht zum produktiven Arbeiten oder gibt es da inzwischen vielleicht auch schon Alternativen?
Also mich haben schon einige Stimmen erreicht, die meinten, dass das selbstständige und offene Arbeiten ohne Lehrer gar nicht so gut geklappt hat. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass es Schule ohne Lehrer nicht geben kann. Genauso, wie es Schule ohne Schüler nicht geben kann. Die Frage ist eher, ob der Lehrer wirklich immer stur vorne stehen und was erzählen muss oder ob er nicht besser individuell auf die Schüler eingehen sollte, um auch spezifische Probleme zu lösen. Dennoch waren diese zwei Tage ohne Lehrkräfte total wichtig für die Schüler. Denn diese freie, offene Aufgabenstellung hat ihnen ermöglicht wirklich mal zu sagen, was sie wollen, was sie sich wünschen.
Glauben sie, dass es hier wirklich die eine oder andere Idee gibt, die unsere Schule verändern kann?
Ja, da bin ich mir ganz sicher! In diesen zwei Tagen Hackathon hat jede Gruppe mindestens einen Prototypen hervorgebracht und bei so vielen Prototypen gibt es sicherlich Überschneidungen, z.B. eben der Naturaspekt und der Wunsch nach mehr Grün. Daran sieht man ja, welche Themen vielen Schülern wichtig sind und das sollten wir dann auf jeden Fall im Hinterkopf behalten und für den weiteren Schulentwicklungsprozess in Betracht ziehen.
Würden sie nochmal einen Hackathon veranstalten?
Erstmal müssen wir den jetzigen Hackathon mit dem ganzen Feedback, dass wir von Schülern, Lehrern und Eltern bekommen, auswerten. Und Vielleicht machen wir das dann wirklich regelmäßig. Mir würde da eine jährliche Veranstaltung vorschweben. Dann natürlich in kleinerer Ausführung, so dass man sich vielleicht mit nur einer Frage beschäftigt.
Haben sie vielleicht schon andere Maßnahmen im Kopf, wie sich dieser Austausch zwischen den Jahrgängen im Schulalltag fördern lässt?
Wir sind dabei, die SV umzugestalten. Ein Teil davon wird eine Mini-SV sein, die dann auch schon in den Schulkonferenzen sitzen dürfen. Zwar noch nicht mitentscheiden aber bereits zuhören dürfen und so schon mal einen Einblick in die Themen bekommen, die auf solchen Konferenzen eben besprochen werden.
Außerdem gab es ja auch Gruppen beim Hackathon die sich mit dem Themenbereich jahrgangs- und fächerübergreifender Unterricht beschäftigt haben. Auf deren Ergebnisse bin ich auch besonders gespannt. Und vielleicht geben uns die Impulse Ideen, die wir sogar in naher Zukunft umsetzten können. Und wenn es um das Thema Austausch zwischen verschiedenen Klassenstufen geht, darf natürlich unser Schulausflug nach St. Peter-Ording im Juli nicht unerwähnt bleiben.
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