Sonne, Meer und ein Surfbrett. Mehr brauchte ich nicht, um in Moliets-et-Maa, einer kleinen Küstenstadt im Süden Frankreichs, glücklich zu sein. Eine Woche lang habe ich dort in einem Surfcamp verbracht, wo ich das erste Mal in meinem Leben Wellenreiten ausprobieren konnte.
Weißwasser und Grüne Wellen
Fünf “Surflessons” hatte ich insgesamt – auf Englisch mit etwa 6 anderen Teilnehmern aus ganz verschiedenen Ländern. Am Anfang der Woche lernten wir die Grundlagen, wie man überhaupt aufsteht oder Fachbegriffe zu den Bedingungen. Es ist zum Beispiel besonders gut, bei “Offshore”-Wind zu surfen, wenn also der Wind ablandig weht, dann sind die Wellen besonders schön.
Das Aufstehen auf dem Brett ist gar nicht so einfach, wie es aussieht, deshalb haben wir das erstmal an Land geübt. Im Meer surften wir dann zunächst im Weißwasser, also den Wellen nahe am Strand, die schon gebrochen sind, also „weiß“. Bis wir dort ein Gefühl für das Brett, die Wellen und unser Gleichgewicht gefunden haben, sind ca. 3 Surfstunden vergangen. Dann kam mein persönliches Highlight, das Surfen von sogenannten „Grünen Wellen“. Das sind die Wellen weiter draußen, die noch nicht gebrochen sind. Dafür muss man teilweise ein ganzes Stück auf dem Brett liegend rauspaddeln – das kann ganz schön anstrengend sein! Aber wenn man erstmal da ist und es schafft, seine erste Grüne Welle zu catchen, dann ist das ein total cooles Gefühl.
Nach den Surfstunden durften wir zum Glück die Bretter noch behalten, sodass wir auch danach noch viel Zeit im Wasser zum Üben hatten.
Das Camp
Untergebracht waren wir auf einem riesigen Campingplatz, dort gab es mehrere Surfcamps, die alle ihre eigenen Bereiche hatten. In unserem Camp hatten wir geräumige Vier-Personen-Zelte mit Betten. Auch für Verpflegung war gesorgt; morgens, mittags und abends konnte man sich am „Foodtruck“ Bowls, Wraps oder Sandwiches holen, sowie auch Getränke. Die gesamte Atmosphäre war super locker und entspannt, die ganze Zeit lief Musik und ein Wirrwarr aus verschiedensten Sprachen schallte über das Gelände. So habe ich in der Woche Menschen aus ganz verschiedenen Orten kennengelernt, z.B. Belgien, Paris, Tschechien, Italien oder Australien.
Angereist bin ich mit dem Zug, bis nach Südfrankreich war das sehr abenteuerlich, denn mein Zielort ist sehr schlecht angebunden gewesen. Und auch die Deutsche Bahn ist immer gut dabei, den Reiseplänen einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Freizeit
In dem Örtchen beim Campingplatz gab es verschiedene Möglichkeiten, seine freie Zeit zu verbringen. Wir waren viel am Strand (bei den Temperaturen die beste Idee) baden, lesen, Beachvolleyball spielen oder Muscheln sammeln. Ansonsten gab es auch einige Einkaufsläden, aber genau wie der örtliche Supermarkt waren diese extrem teuer, Touristenpreise eben.
In unserem Camp gab es auch einige Angebote, wie Masken basteln, ein Mosaik-Workshop. Auch ein größeres Festival, das jedes Jahr von ihnen veranstaltet wird, fand zufällig in der Woche statt, wo wir da waren.
Abends war es meistens am schönsten, wenn die Temperaturen kühler wurden, füllten sich die Straßen und Bars. Überall wurde getanzt und gesungen und alle haben gemeinsam den Sommer genossen.