Ihren eigenen Hackathon im Lehrerzimmer – auch die Lehrer arbeiten momentan an der Entwicklung der Herderschule. Eine Lernlandschaft wie eine Unterwasserwelt und Modelle aus Playmobil, die Lehrer lassen ihrer Kreativität freien Lauf. Aber wie gut funktioniert die Arbeit? Wir haben Frau Malzahn, Herrn Borstelmann, Frau Schwieger und Herrn Skwirblies interviewt.
Was bearbeiten sie momentan?
Frau Mahlzahn: Unsere Gruppe setzt sich damit auseinander, was die Schülerinnen und Schüler für Kompetenzen mitbringen, wenn sie von der Grundschule zu uns wechseln. Also der Umgang mit Wochenplänen zum Beispiel oder wie man gut in Teams zusammenarbeitet. Und dann versuchen wir Möglichkeiten zu finden, wie sich diese Kompetenzen bei uns in den Unterricht der fünften Klassen einbringen lassen.
Herr Borstelmann: In meiner Gruppe geht es um das neue Lehrerzimmer. Das haben wir bereits in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Es gibt einen Arbeitsbereich, einen Bereich wo man sich unterhalten und zurückziehen kann und den Küchenbereich. Wir sind davon abgekommen, feste Plätze zuzuteilen, weil es einfach zu klein wird.
Frau Schwieger: Ich arbeite mit an der kreativen Gestaltung der Lernlandschaft, die wir neu bekommen.
Herr Skwirblies: Beim Hackathon überlege ich mit meiner Gruppe, wie die zukünftigen Räume aussehen könnten. Dabei gestalten wir etwas völlig Verrücktes wobei wir malen, Fliesen legen und Sand von draußen einsammeln.
Wie glauben sie funktioniert die Arbeit zwischen den Schülern?
Frau Mahlzahn: Was ich so gehört hab ist das von Gruppe zu Gruppe ganz verschieden. In einigen Gruppen machen die Teamer aus dem Q1-Jahrgang das richtig gut und da sind dann alle total motiviert. In anderen Gruppen funktioniert das alles aber nicht so gut. Ich glaube, dass das verschieden Gründe haben kann. Vielleicht fehlt in einigen Gruppen das Ziel und die Schüler wissen gar nicht, warum sie überhaupt arbeiten sollen oder das Arbeiten in der Gruppe funktioniert nicht so gut, weil vielleicht auch der Abstand zwischen den 5t-und den 10t-Klässlern ein bisschen zu groß ist.
Herr Borstelmann: Ganz unterschiedlich habe ich das Gefühl. Es gibt viele, die sehr gut und sehr intensiv arbeiten. Es gibt aber auch diejenigen, die sowieso keine Lust haben und wenig zu motivieren sind. Dann gibt es noch diejenigen, die ganz normal mitlaufen und sich ein bisschen einsetzen.
Frau Schwieger: Ich denke es gibt Gruppen, in denen das hervorragend funktioniert und dann gibt es auch Gruppen, die nicht so gut zusammen funktionieren und an einigen Stellen vielleicht Hilfe benötigen.
Herr Skwirblies: Ich glaube, dass die Arbeit zwischen den Schülern sehr gut funktioniert. Ich habe mitgekriegt, dass sich morgens die Schüler/Innen in der Aula versammeln und danach alle Wege in die Gruppen gehen. Es ist sehr ruhig und scheinbar wird dort gut gearbeitet.
Was glauben Sie lernen die Schüler vom Hackathon?
Frau Mahlzahn: Ich denke, die Hauptdinge, die die Schüler vom Hackathon mitnehmen können, ist, dass sie sich durchaus mal öffnen und auch einfach mal neue Dinge überlegen können. Dass sie in ihrem Denken einfach ein bisschen freier und kreativer werden und es nicht nur darum geht, dass ich dies und jenes lernen muss und mich immer melden muss
Herr Borstelmann: Sie lernen zum einen, selbstständig, kreativ und ganz frei zu arbeiten, um das dann in eine gewisse Struktur zu bringen. Ich glaube schon, dass bei einigen ein Denkprozess eingeleitet wird, der dazu führt, dass sie in der Schule anders arbeiten.
Frau Schwieger: Ich denke und hoffe, dass es einerseits auch etwas für die Schulgemeinschaft bringt und sich Gruppen klassenübergreifend kennenlernen. Aber auch einfach, dass die Schüler lernen, miteinander etwas kreativ zu entwickeln.
Herr Skwirblies: Sie lernen völlig freie Ideen zu entwicklen und das zu machen, was sie sich gerade so vorstellen.
Wie funktioniert die Arbeit zwischen den Lehrern?
Frau Mahlzahn: Gut, Im Grunde wahrscheinlich wie bei euch. Einige Gruppen funktionieren vielleicht nicht ganz so gut. Unsere Gruppe hat gestern total gut funktioniert wir hatten richtig viel Spaß. In unserer Gruppe gibt es auch viele, die sonst aufgrund ihrer Fächerkombination nicht miteinander arbeiten.
Herr Borstelmann: Die funktioniert eigentlich sehr gut. Auch da gibt es diejenigen, die nicht so interessiert sind und es gibt diejenigen, die hochmotiviert mitarbeiten. Aber im Moment sind wir alle ganz gut dabei, die Präsentation vorzubereiten.
Frau Schwieger: Total gut. Nach einer gewissen Zeit zur Ideenfindung haben wir viele verrückte Ideen gehabt, die wir jetzt umsetzen und in einem Modell darzustellen. Natürlich ist nicht alles realistisch umsetzbar. Aber es macht auf jeden Fall Spaß.
Herr Skwirblies: Total gut. Wir hatten sehr viel Spaß in unserer Gruppe. Wir haben viel gelacht. Es funktioniert wirklich sehr, sehr gut.
Welche Vorteile und Nachteile sehen sie bei der Zusammenarbeit verschiedener Jahrgänge?
Frau Mahlzahn: Ein Vorteil für die Jüngeren ist, dass sie sehen, dass nicht immer nur Lehrer vorne stehen, sondern auch ältere Schüler diesen Job übernehmen können. Aber auch, dass die Jüngeren sehr begeistert sind, tut den Älteren noch mal gut, weil sie mitgerissen werden.
Herr Borstelmann: Die Vorteile sehe ich darin, dass ganz verschiedene Sichtweisen vorgebracht werden und sich die jüngeren Schüler mit der Sichtweise der Älteren auseinandersetzen müssen und sich die Älteren tatsächlich anhören müssen, was die Unter- und Mittelstufenschüler eigentlich wollen.
Frau Schwieger: Da sich die Schüler untereinander nicht so gut kennen, sind vielleicht die Älteren ein bisschen dominanter in den Gruppen und die Jüngeren taruen sich nicht, ihre Ideen einzubringen. Aber auf der anderen Seite kann das auch ganz hervorragend funktionieren, indem man sich gegenseitig unterstützt. Jede Altersklasse hat ganz unterschiedliche Kompetenzen, die sich ganz wunderbar ergänzen.
Herr Skwirblies: Die Vorteile sind, dass die Älteren den Jüngeren etwas zeigen können und die Jüngeren können den Älteren etwas zeigen. Da die Älteren schon lange an der Schule sind, haben sie schon Einiges wieder vergessen. Nachteile sehe ich nicht.
Was erhoffen sie sich nach Hackathon?
Frau Mahlzahn: Ich hoffe, dass die positiven Dinge und die entwickelten Ideen umgesetzt werden. Ich hoffe auch, dass die Zusammenarbeit weiter geführt wird und zwar von der gesamten Schulgemeinschaft.
Herr Borstelmann: Dass sich die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte mehr mit ihrer Schule identifizieren. Dass wir mehr das Gemeinsame der Herderschule nach Außen tragen und dass wir eine etwas größere Gemeinschaft werden. Ich will, dass wir sagen: Die Herderschule ist eine tolle Schule, da gehe ich gerne hin.
Frau Schwieger: Ich hoffe, dass unsere Ideen in irgendeiner Form in der weiteren Entwicklung aufgenommen werden. Es sollte nicht verpuffen. Außerdem ist es wichtig, dass wir uns in der Schule mal auf eine ganz andere Art und Weise begegnen.
Von welchem Lehrer stammt die beste Idee in ihrer Gruppe?
Frau Mahlzahn: Wir haben zusammen unsere Idee entwickelt. Das Produkt, was wir vorstellen, kommt hauptsächlich von Frau Hastreiter.
Herr Borstelmann: Das kann ich eigentlich gar nicht so sagen. Frau Sörensen und Frau haben uns mit ihren Ideen am meisten zum Nachdenken gebracht.
Frau Schwieger: Von mir natürlich. Nein, ich arbeite gerade an der verrückten Lernlandschaft mit, die einen Raum in Form einer Unterwasserwelt darstellt. Über unseren Köpfen sollen große Mantas auf Filz aufgehängt werden und die Grundidee dazu hatte Herr Stölting.
Herr Skwirblies: Es gibt keinen einzigen, der eine super Idee hatte. Es waren alle zusammen, nur Herr Stölting kam auf die Idee, eine Unterwasserwelt zu erschaffen und dann ging es richtig los, dass alle super Ideen hatten.
Wie finden sie den Hackathon bis jetzt?
Frau Mahlzahn: Unterschiedlich. Den Einstieg in der Aula gestern fand ich nicht so gut, weil das Lied für die Altersgruppe nicht so angemessen war. Ich kann jetzt nicht beurteilen inwiefern die Organisatoren euch so betreuen und rumgehen und ob ihr da Hilfen bekommt. Das müsst ihr selber beurteilen.
Herr Borstelmann: Eine unglaublich interessante Arbeit, aber zu Anfang muss ich sagen fehlte mir Struktur und Ziel. Man hat so ein bisschen im Ungewissen gestochert und kleinere Vorgaben wären sicherlich ganz brauchbar gewesen. Dann wäre man vielleicht etwas schnelle zum Ziel gekommen. Ansonsten bin ich zufrieden, dass wir Schule mal ganz anders erleben.
Frau Schwieger: Mir macht es Spaß und ich finde gut, dass wir etwas Neues ausprobieren. Aber wichtig ist es auch, dass man guckt, wo es verbesserungsbedarf gibt und konstruktiv bespricht, was nicht so gut gelaufen ist. Aber es ist schön mal anders zu denken.
Herr Skwirblies: Total toll, es macht total Spaß. Man wusste nicht was kommt und ich finde es ist eine große Chance zu sehen, dass man etwas verändern kann. Wenn wir uns davon anstecken lassen, können wir zusammen das Lernen schöner gestalten und trotzdem noch etwas dabei lernen.
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