Demonstrationen gegen Rechts – momentan überall in Deutschland und nun auch in Rendsburg. Über 2500 Menschen versammelten sich, um für Demokratie und gegen Rechtsextremismus einzustehen. Viele Menschen aller Altersstufen vereinten sich, um klar zu machen: „Nie wieder ist jetzt!“

Warum protestieren momentan so viele Menschen?

In den letzten Monaten hat gerade die AfD an Stimmen gewonnen. Viele Menschen wählen die Partei vor allem aus Protest an der jetzigen Regierung. Und das obwohl die AfD bereits seit mehreren Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet und in einigen Bundesländern nun auch als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wird. Immer wieder gibt es Politiker, die rechtsextremistische Aussagen treffen und zum Beispiel den Holocaust leugnen.

Zudem wurde nun von den Investigativjournalisten von „Correctiv“ veröffentlicht, dass sich im November vergangenen Jahres in Potsdam Rechtsextremisten, Unternehmer und AfD-Politiker getroffen haben. Sie haben sich dabei über die massenhafte Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund und deren Nachkommen beraten.

Gerade in Hinblick auf anstehende Landtagswahlen und die Europawahlen geht es den Menschen nun darum, ein Zeichen zu setzen.

Proteste in ganz Deutschland

Inzwischen sind schon hunderttausende Menschen in ganz Deutschland auf die Straße gegangen, egal ob in München, Hamburg, Berlin oder eben Rendsburg. Zwar konnten die Demonstranten hier zahlenmäßig nicht mit den Massen in den Großstädten mithalten, allerdings wurden die Erwartungen der Organisatoren weit übertroffen.

Viele Menschen hatten bunte Schilder dabei mit Aussagen wie „Klare Kante gegen Rechts“, „Alle zusammen gegen Faschismus“, „Lieber solidarisch als solide arisch“ oder „Nie wieder ist jetzt“. Damit fordern sie, dass für Ausgrenzung in diesem Land kein Platz ist.

Nach einem friedlichen Umzug durch die Innenstadt kamen alle wieder auf dem Schlossplatz zusammen, um den Kundgebungen zuzuhören. Es ging vor allem darum, dass Menschen Faschismus und Ausgrenzung nicht tolerieren dürfen und jeder das Recht auf Akzeptanz hat. Allerdings machten die Rednerinnen und Redner auch klar: Die Regierung muss jetzt etwas tun, Missstände im Land angehen, Menschen eine Partei wie die AfD nicht aus Protest wählen. Nur so kann unsere Demokratie bestehen.

Neben der Bürgermeisterin und anderen Politikern sprach auch die Ukrainerin Anna zu den Menschen. Sie ist vor fast zwei Jahren nach Deutschland gekommen, um ihr Kind zu retten. In Deutschland hat sie Schutz und Freunde gefunden und möchte sich deswegen bei allen für ihr Mitgefühl und ihre Hilfe bedanken.

Besonders viel Applaus gaben die Demonstranten einem Redner, der vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflohen ist. Zuerst sollte er abgeschoben werden, durfte dann aber doch bleiben. Mit viel Mühe hat er einen Platz in einem Deutschkurs bekommen. Inzwischen hat er eine Ausbildung als Dachdecker gemacht und viele Freunde gefunden. Er betont, dass er im Alltag dennoch oft mit Rassismus konfrontiert wird. Das soll enden.

Dies wird vermutlich nicht die letzte Demonstration gewesen sein, nicht das letzte Zeichen gegen Rassismus, Faschismus, Ausgrenzung und Rechtsextremismus. Alle Anwesenden haben klar gemacht: Jeder Mensch besitzt eine Würde, die wir alle schützen müssen, genauso wie unsere Demokratie. 

 

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