Öl sorgt ständig für Probleme und das schon seitdem es entdeckt wurde. Sei es, dass es nur vom Anführer der Gegenpartei in einer kriegerischen Auseinandersetzung geliefert wird oder als verpöntes Heizmittel den Politikern die Hölle heiß macht. Doch auch schon viel früher war Öl der Auslöser von Morden und Rechtsstreitereien. „Killers of the Flower Moon“, der neue Film von Regisseur Martin Scorsese, zeigt die Gräueltaten, die die Suche nach dem „Schwarzen Gold“ in den 1920er Jahren mitsichbrachte, auf der großen Leinwand. Er erinnert daran, wie grausam Menschen werden können, wenn sie sich selbst bereichern wollen.
Die Geschichte beginnt mit Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio), einem jungen Kriegsrückkehrer auf der Suche nach einem Platz zum Sesshaft werden. Sein Weg führt ihn nach Oklahoma zu seinem Onkel William Hale (Robert De Niro), einem einflussreichen Rancher, der hinter den Grundrechten des umliegenden, ölreichen Landes her ist. Zu seinem Ärgernis liegt dieses größtenteils in der Hand des örtlichen indigenen Stammes, der Osage. Nach kurzer Zeit in der neuen Umgebung verliebt sich Ernest in die junge Indigene Molly (Lily Gladstone), die er nach einiger Zeit zu seiner Frau nimmt. Molys Familie ist durch das Öl auf ihrem Land zu großem Reichtum gekommen, den sich Ernests Onkel nur zu gern unter den Nagel reißen würde. Um sein Ziel zu erreichen, „arrangiert“ Mr. Hale die Tode von Mollys drei Schwestern sowie allen anderen Verwandten, die irgendwie die Weitergabe des Familienerbes an Ernest verhindern könnten. Die vielen plötzlichen Morde an den Osage-Indigenen bleiben jedoch nicht ungeachtet. So kommt es dazu, dass nach einem Besuch der Stammesführer in Washington eine neue staatliche Polizeieinheit, das FBI, auf den Fall der Osage-Tode angesetzt wird. Angesichts dieser Entwicklung bekommt Ernest sichtlich kalte Füße, während sein Onkel sich die größte Mühe gibt, alle in seine Intrigen Verwickelten unschädlich zu machen und seinen Namen so gut es geht reinzuwaschen. Schlussendlich muss jedoch auch er sich geschlagen geben und Onkel und Neffe müssen den Konsequenzen ihrer Handlungen ins Gesicht blicken.
Der Film schafft es ohne faszinierende visuelle Effekte oder eindrucksvolle Musik eine spannungsvolle Atmosphäre zu kreieren, die den Zuschauer mitfiebern lässt, obwohl sich die nächsten Schritte der Handlung bereits erahnen lassen. Die Tragödie entfaltet sich in ca. 3,5 Stunden Filmmaterial, dadurch kann es zwischendurch schonmal etwas zäh wirken.
Die Geschichte um Ernerst Burkhart wirft nicht nur Licht auf die historischen Sünden, die gegen die Ureinwohner Amerikas begangen wurden. Sie erinnert auch daran, dass, obwohl heute anders ausgeführt, noch immer dieselben Probleme bestehen und sich nach einer Lösung sehnen.
Der Film ist zwar berechtigt ab 12 Jahren freigegeben, jedoch empfehle ich ein Alter von mindestens 16 Jahren oder besonderes Interesse an dem Thema des Films.
Für alle, deren Interesse jetzt geweckt ist: Der Film läuft aktuell im Schauburg in Rendsburg und kann für eine gute Abendunterhaltung sorgen.
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