Impfen ist seit langem gängige Praxis im Kampf gegen viele übertragbare Krankheiten. Gerade jetzt wo Deutschland und die Welt sich durch Impfen von dem Coronavirus befreien will, ist das Thema wichtig. Doch es gibt auch Gegner von Impfstoffen. Dieser Artikel soll noch einmal die wichtigsten Dinge zum Thema Impfen und zu den neu erschienenen Impfstoffen wiederholen.

 

Bild von Wilfried Pohnke auf Pixabay

 

Die Geschichte des Impfens

1796 beobachtete Edward Jennert erstmals, dass Menschen die an den Kuhpocken erkrankt sind, später nicht mehr an den echten Pocken erkrankten. Dies nutzte er, um eine Art Impfung zu entwickeln. Im deutschen Reich wurde 1874 eine Impfpflicht für Kinder gegen die Pocken eingeführt. Ende des 19. Jahrhunderts wurden dann weitere Impfstoffe von anderen Ärzten und Wissenschaftlern entwickelt. Auch wurden zu der Zeit die Krankheitserreger, also Bakterien und Viren, entdeckt und untersucht.

 

Wie funktioniert das Impfen?

Es gibt zwei Arten zu impfen: die aktive Immunisierung und die passive Immunisierung. Bei der aktiven Immunisierung, auch Schutzimpfung genannt, werden dem Körper eine geringe Dosis abgeschwächter oder toter Krankheitserreger verabreicht. Dadurch entwickelt der Körper Antikörper. Die Abwehrzellen speichern die Informationen über das Virus, sodass der Körper bei einer Infizierung schneller Antikörper produzieren kann. Die passive Immunisierung wird erst angewendet, wenn der Körper durch das Virus gefährdet wird. Dann wird dem Körper Blut mit den entsprechenden Antikörpern verabreicht, was einen kurzfristigen Schutz bietet.

 

m-RNA Impfstoffe

M-RNA steht für messenger-RNA. Bei dieser Impfung bekommt der Körper den Bauplan des Virus oder zumindest den Bauplan der Stellen des Virus verabreicht, mit denen sie die Zellen angreifen. Das soll dazu führen, dass einige Zellen den Bauplan reproduzieren, woraufhin der Körper Antikörper entwickelt. Eine Gefahr, dass die DNA dabei verändert wird, soll nicht bestehen.

 

AstraZeneca

Mitte März gab es einen Impfstopp für das Vakzin von der Firma AstraZeneca, weil es im Verdacht steht bei mehreren Menschen Hirnvenenthrombose ausgelöst zu haben. Wie das geschehen sein soll ist noch unklar. Weil aber zum größten Teil nur jüngere Menschen betroffen waren, empfiehlt die ständige Impfkommission (Stiko) das Mittel nun nur für über 60-jährige zu verwenden. Inzwischen wurde die Priorisierung für den Impfstoff aufgehoben. Gleiches passierte mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson, da es auch hier bei Menschen die mit diesem Stoff geimpft wurden zu Hirnvenenthrombosen kam.

 

Impfgegner

Viele haben bei Impfgegnern gleich die Vorstellung von Verschwörungstheoretikern und Esoterikern, aber das muss nicht zwingend so sein. Hier sind verschiedene Argumente, die von dieser Bewegung hervorgebracht werden. Manche glauben, dass das Durchleben von Kinderkrankheiten wichtig für die körperliche und seelische Entwicklung von Kindern ist. Andere befürchten Nebenwirkungen und Impfschäden durch bestimmte Stoffe. Adjuvantien die zur Verbesserung des Impfstoffes dienen, enthalten manchmal Aluminiumverbindungen. Umstrittene Studien werfen diesen einen Zusammenhang mit multipler Sklerose vor. Früher enthielten viele Impfstoffe Thiomersal, eine Quecksilberverbindung, welcher ein Zusammenhang mit Autismus vorgeworfen wird. Studien die dies wiederlegen, werden dann Mängel vorgeworfen. Mittlerweile ist Thiomersal in Impfstoffen ein Ausnahmefall. Wenn viele Menschen, darunter Prominente oder sogar Ärzte und Pfleger diese Meinung vertreten, lässt dies eine Skepsis glaubwürdig wirken. Bei den Coronaimpfungen kommt noch hinzu, dass einige das Coronavirus selbst anzweifeln. Die Verwirrung um den AstraZeneca Impfstoff erhöht die Angst vor Impfschäden. Zum Schluss gibt es noch die Impfmüdigkeit aus Desinteresse, wenn man selbst kaum mit dem Coronavirus in Kontakt kam.

 

Impfbefürworter

Impfbefürworter werfen den Skeptikern oft eine irrationale Angst vor, die auf fragwürdiger Wissenschaft beruht. So viele Menschen wie nötig impfen zu lassen ist für sie wichtig, nicht nur um Schutz zu bieten, sondern auch um eine Herdenimmunität zu erreichen, bei der auch Menschen die keine Impfung bekommen können, geschützt werden. Vertrauen in die Wissenschaft und in den Staat ist für sie nötig und sie hoffen durch Aufklärung Impfgegner umstimmen zu können.

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