Schule
Wir Schüler sitzen täglich in der Schule und verfolgen den Unterricht. Aber habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, selbst in die Rolle der Lehrkraft zu schlüpfen? Um herauszufinden, ob ich diesen Beruf zukünftig ausüben möchte, habe ich mein  Betriebspraktikum an der Grund- und Gemeinschaftsschule Schacht-Audorf gemacht.

Meine Aufgaben

Ich selbst durfte leider nicht in der Schule vor der Tafel stehen, aber glücklicherweise gibt es genug andere Tätigkeiten, die man als Praktikant erledigen kann. Hauptsächlich habe ich den Kindern bei Problemen mit ihren Aufgaben geholfen. Das hat mir persönlich auch sehr viel Spaß bereitet. Es zeigt aber auch, dass man zum Einen wirklich gut mit Kindern umgehen muss und sich andererseits in die Lage dieser zu versetzen. Zudem wird der Geduldsfaden manchmal echt beansprucht, aber das ist etwas, woran ich mich nach einer gewissen Zeit gewöhnt habe.

Als Praktikant bekommt man auch mal weniger interessante Tätigkeiten zugewiesen, das gilt für jede Berufsgruppe. Das waren bei mir Dinge wie beispielsweise ausgedruckte Arbeitszettel aus dem Lehrerzimmer holen.

Meine Erkenntnisse aus der Schule

Während ich den Kindern geholfen habe, musste ich immer auf Einiges achten, und habe auch Neues erlernt. Es ist anfangs gar nicht so einfach gewesen, eine Person an die Aufgabe heranzuführen, ohne zu viel zu verraten. Immerhin soll die Aufgabe ja noch von den Schülern, und nicht von mir, gelöst werden. Was man dabei auch brauchte, war Geduld. Aber nach der Zeit hat das auch geklappt. Häufig habe ich dann die Person erstmal raten lassen, oder nochmal auf bestimmte Stellen in beispielsweise Texten hingewiesen, welche beim wiederholten Lesen die Antwort erbrachte.

Lehrermangel an deutschen Schulen

Wie auch an nahezu jeder anderen Schule Deutschlands aktuell ist auch dort der Lehrermangel erkennbar. Teilweise hatten die Grundschüler anderer Schulen, die nun dort an die weiterführende Schule gehen, beispielsweise keinen Musikunterricht gehabt. Dass dringend etwas gegen den Lehrermangel getan werden muss, hat das Bildungsministerium erkannt und steht schon seit längerer Zeit fest. Prognosen deuten auf einen Mangel von 30.000 bis 40.000 Lehrern im Jahr 2030 hin. 

Die Wissenschaftliche Kommission erbrachte für die Bildungsminister schon in vergangener Zeit einige Vorschläge, dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Davon waren einige eine Verschiebung des Eintritts der Rente, Erhöhung der Pflichtstundenzahl und  Hybridunterricht – Folglich gab es Gegenwehr.

Man muss bedenken, dass Lehrkräfte nicht nur zur Schulzeit arbeiten, denn der Unterricht wird vorbereitet und zusätzlich kommen Dinge, wie das Korrigieren von Klausuren, dazu. Mehr Unterrichtsstunden wären nochmal mehr Arbeit, und das würde den Beruf einfach unattraktiver gestalten. Es würde also das genaue Gegenteil erzielen; als Konsequenz würden weniger Menschen diesen Beruf wählen.

Was sollte man also als Lehrer für Kompetenzen haben?

Definitiv Geduld! Aber trotzdem sollte man noch durchsetzungsfähig sein — man muss ein gutes Gleichgewicht zwischen diesen Eigenschaften finden. Lehrkräfte müssen selbstverständlich gerne mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsen arbeiten. Es ist wichtig, ein gutes Verhältnis aufzubauen, ohne dass man den Lernenden zu nahe tritt – oder  eigene Grenzen überschreitet. Denn nicht nur die Fachkenntnisse sind von Bedeutung, sondern auch pädagogische Kompetenzen. Nicht umsonst ist im Studium auf Lehramt ein Pädagogik Modul enthalten.

Was ich aus der Schule mitnehme

Während dieser zwei Wochen habe ich einige meiner Fähigkeiten verbessert, oder auch völlig neu entdeckt. Das Praktikum war in Bezug auf meine spätere Berufswahl sehr aufschlussreich. Bitte denkt bei der Auswahl eurer Praktika daran, dass sie euch helfen sollen, eine Berufsgruppe zu finden, in welcher ihr später arbeiten wollt. Macht also etwas, das euren Interessen und Fähigkeiten entspricht.

Und vielleicht achtet ihr auch mal darauf, was ihr machen könnt, um es euren Lehrern ein wenig leichter zu machen – oder Praktikanten!

Ich hab auch gemerkt, dass kleine Kinder und die Sachen, die sie erzählen, echt der Hammer sind. Ein durchaus anstrengender aber doch lustiger Beruf, den ich mir in Zukunft mit Sicherheit vorstellen könnte.
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