Schultransform, darum soll es in den nächsten Tagen gehen. Aber da das nicht so einfach ist, braucht die Herderschule Hilfe. Diese kommt in Form von Thomas Schmidt und seinem Team von Helliwood. Dieses Unternehmen hat sich darauf spezialisiert unter anderem Schulen in ihrem Entwicklungsprozess zu unterstützen. Aber worum geht es beim Hackathon überhaupt? Thomas hat uns darauf ein paar Antworten gegeben.
Wie entstand das Projekt?
Die ursprüngliche Idee des Hackathons kommt aus Amerika, aus der Hackerszene; von Developern, die gecodet haben. Die haben gesagt: „Lasst uns mal zusammensetzen für eine gute Sache. Lasst uns zum Beispiel was hacken für Leute, die nicht gut sehen können. Lasst uns eine App für die bauen.“ Es war Hacken, also Coden, und Marathon, also 48 Stunden durchziehen. Daraus ist dann Hackathon entstanden, den es zuerst in der Hacker- bzw. Coder-Szene gab. Später hat man sich dann gesagt: „Mensch, das Verfahren kann man auch auf andere Sachen anwenden.“
Welches Ziel verfolgt der Hackathon?
Das ist die mir am meisten gestellte Frage, auch von den Lehrern. “Was habe ich denn davon?“ Erstmal haben sie gar nichts davon und gehen möglicherweise nur zwei Tage anders miteinander um. Es ist wenig aber auch viel. Die Idee ist, dass ihr als Schülerinnen und Schüler eure Ideen, wie sich Schule auch verändern könnte, so darstellt, dass sie verstanden wird. Das Ziel ist zu zeigen, dass in euch ganz viel Kraft steckt, eure Welt positiv zu verändern und dass ihr das selber schaffen könnt. Aber das Ziel ist auch, euch zuzuhören, denn wir alle leben schon sehr lange in einem sehr tradierten Modell, was wir alle gut kennen und es fällt uns gar nicht so leicht, es auf den Kopf zu stellen. Deshalb brauchen wir euch. Und außerdem seid ihr auch mehr an der Schule als die Lehrkräfte.
Das ist das Ziel: Die Methode kennenzulernen und Mut zu bekommen, etwas anders zu machen. Aber auch einzelne Bausteine zu finden und diese dann in die Veränderung die stattfindet – ihr baut ja schon – einsetzen zu können.
Was macht den Hackathon einzigartig?
Einzigartig machen einen Hackathon immer die Leute selbst. Die Methode ist gar nicht so abgefahren, die gibt dir bestimmte Prozesse vor, die sagt wie man das gestalten kann. Aber die Einzigartigkeit, die kommt von den Beteiligten. Von euch, den Schülerinnen und Schülern, aber auch von den Experten, die ihr einbindet, befragt und interviewt. An dieser Schule ist besonders, dass die Lehrer ihren eigenen Hackathon machen und nicht an eurem beteiligt sind. Die hacken im Lehrerzimmer und ihr hackt im Klassenzimmer ganz ohne Lehrkraft.
Gibt es weitere Pläne für derartige Projekte?
Ja, es gibt weitere Pläne, weil wir glauben, dass viel mehr Schulen diese Unterstützung benötigen. Das passiert auch schon mit einem Partner von uns. Alle zusammen haben wir jetzt 30 Schulen, aber das ist noch viel zu wenig. Was wir wollen, als Schultransform, ist auch ein wissenschaftliches Projekt. Wir evaluieren, ob das alles etwas bringt – ob es ein Beitrag zur Veränderung der Schule ist. Dann wollen wir es zu anderen Schulen bringen, es skalieren. Wir wollen vielen helfen und sagen: „Wir brauchen keine Revolution, die Revolution steckt in euren Schülern. Ihr könnt sie ernst nehmen und ihr könnt mit ihnen etwas gestalten.
Wie steht unsere Schule im Vergleich zu anderen?
Ich weiß nicht, ob man das wirklich mit anderen vergleichen will. Wir haben ja auch gesucht, welche Schulen wir nehmen. Eure Schule zeichnet sich an einigen Stellen aus, das hat man heute Morgen gut gemerkt. In allen Fluren war Ruhe, es wurde sehr gut gearbeitet, obwohl kein einziger Lehrer da war.
Eure Schule funktioniert gar nicht so schlecht als Schule. Aber momentan schafft ihr Veränderung. Einen Neubau habt ihr schon halb gebaut, der Zweite kommt. Ihr reißt die halbe Schule ab, baut eine neue Schule auf. Das ist das, was euch ein bisschen besonders macht.
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