Vom 2.10. bis zum 8.10.2022 fand nach Corona- bedingter Pause endlich wieder ein Erasmus Austausch statt. Ich hatte in diesem Rahmen die Möglichkeit für eine Woche nach Miskolc in Ungarn zu reisen.

Die Stadt kennenlernen

Der Sonntag war als Anreisetag gedacht und man hatte Zeit seinen „Host“, dessen Familie und die Stadt ein bisschen kennenzulernen. Diese hat etwa 150 tausend Einwohner und liegt im Nordosten von Ungarn. Es gibt dort eine sehr schöne Innenstadt mit alten Häusern, vielen Cafés, Kirchen und einer Straßenbahn. Die meisten Leute wohnen aber in Blocks oder in Einfamilienhäusern, die dann allerdings meistens ziemlich weit außerhalb liegen. Mir hat die Stadt an sich sehr gut gefallen, aber die ungarischen Schüler haben uns erzählt, dass diese Region von Ungarn die „schlechteste“ ist und der Lebensstandart dort nicht so hoch ist.

Ökobauernhof und typische Landesgerichte

Am Montag haben wir uns dann das erste Mal alle gesehen und es war wirklich cool alle kennenzulernen. Neben den Deutschen haben andere Ungarn auch noch Italiener, Finnen und Polen aufgenommen. Die meisten Teilnehmer waren 16 oder 17 Jahre alt. Nach dem ersten Kennenlernen ging es dann mit dem Programm zum Oberthema „gesunde und nachhaltige Ernährung“ los. Dafür sind wir auf einen Ökobauernhof gefahren. Auf diesem arbeiten und wohnen behinderte Menschen, was gerade in Ungarn eine sehr gute Sache ist, da Behinderte es dort oft schwer haben ein gutes Leben zu führen. Außerdem konnten wir dort zu den Tieren gehen und uns angucken, wie dort gearbeitet wird. So waren wir beim Melken der Ziegen oder der Käseherstellung dabei. Mein persönliches Highlight war an dem Tag aber, als wir das traditionelle Gericht „Lángos“ gekocht haben. Es ist eine Art Kartoffelpfannkuchen, den man mit Öl isst. Das fanden wie alle sehr lecker!

Die zweitgrößte Stadt Ungarns

Am nächsten Tag ging es nach Debrecen, die zweitgrößte Stadt Ungarns. Dort waren wir zuerst an der Uni, wo wir Nahrung mikroskopiert, uns einen Vortrag über Roboter angehört und viele Experimente durchgeführt haben. Die Experimente fand ich am besten, weil man sie eigenständig durchführen konnte und dadurch auch untereinander viel Kontakt hatte. Nach dem Mittagessen in der Kantine haben wir dann eine Kirche besichtigt, was tatsächlich ganz lustig war, weil wir einen sehr netten Führer hatten, der auch immer wieder Sätze auf Deutsch, Polnisch oder Italienisch gesagt hat. Danach hatten wir dann Freizeit in Debrecen. Wir sind dann in verschiedenen Gruppen in Cafés, shoppen, etwas essen oder einfach die Stadt angucken gegangen.

Blick bis in die Slowakei

Bükkszentkereszt ist ein kleines Dorf in der Nähe von Miskolc. Hier wachsen Kräuter und Pflanzen angeblich besonders gut. Deshalb sind wir auch am Mittwoch in einen dort liegenden Kräutergarten gefahren und haben uns dort angeguckt, wie die Kräuter wachen, aber auch wie man sie als Gewürz, Kosmetikprodukt oder Heilmittel verwenden kann. Wir haben dort auch eine Kräutermischung und eine Creme hergestellt, wovon jeder ein kleines Gläschen mitnehmen konnte. Außerdem sind wir dort auf einen Aussichtspunkt gewandert, von dem aus man bis in die Slowakei gucken konnte.

Am Donnerstag sind wir in Miskolc geblieben und haben uns Vorträge über Nachhaltigkeit im Alltag und den ökologischen Fußabdruck angehört. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass diesem Thema in Deutschland viel Aufmerksamkeit gegeben wird, aber ich wusste schon mehr oder weniger alles, was wir dort gehört haben. Dadurch was das ganze leider ein bisschen langweilig. Dafür war der Nachmittag umso besser. Zuerst sind wir in ein Höhlenbad gefahren und haben uns danach fast alle bei einem der Hosts getroffen. Das war richtig cool, da man sich mit jedem einzelnen Austauschen konnte.

Der letzte Tag

Der Freitag war schon der letzte Tag im Programm. Wir haben uns in der Schule getroffen und dann in Vierergruppen an einem Video gearbeitet, dass bei einer Abschlussveranstaltung im nächsten Frühling in Brüssel vorgestellt werden soll. Als das fertig war, haben wir zum Abschied noch eine Ralley gemacht, bei der man Aufgaben und Fragen zu den Aktivitäten aus der Woche beantworten musste.

Mein Fazit

Mir persönlich hat die ganze Woche richtig gut gefallen. Bei den Projekten zu „Gesunde und nachhaltige Ernährung“ ist mir aufgefallen, dass Deutschland da schon relativ vorbildlich ist. Ich glaube, dass die Menschen hier sehr auf das Thema sensibilisiert sind. Im Laufe der Woche habe ich auch einige Meinungen und Aussagen gehört, die man in Deutschland so wohl eher nicht sagen würde, was ich sehr interessant fand.

Im Laufe der Woche hat man auch sehr viele richtig nette Leute kennengelernt. Der internationale Austausch war auf jeden Fall vorhanden und es war total lustig und interessant sich mit den Leuten aus anderen Ländern über alle möglichen Themen zu unterhalten. Die meisten haben auch versucht sich gegenseitig Wörter und kleine Ausdrücke aus den eigenen Sprachen beizubringen, was wirklich witzig war. Ich glaube, dass jeder, der an dem Austausch teilgenommen hat jetzt mindestens ein deutsches Wort kann.

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