Aus dem Fenster unserer Jugendherberge sieht man den Watzmann, den zweithöchsten Berg Deutschlands. Auf unserer Studienfahrt verschlägt es uns Schüler aus dem Q1-Jahrgang in einen der südlichsten Orte Deutschland. Zusammen mit unseren Lehrern erklimmen wir eine Woche Berge und raften auf reißenden Flüssen in Berchtesgaden.
Wir sind sportlich unterwegs
Als eine siebenstündige Wanderung zum Blaueisgletscher im Vorhinein angekündigt wurde, hatten wir alle eine Menge Respekt. Aber 30.000 Schritte und schmerzende Gliedmaßen später waren wir uns alle einig: Es hat sich gelohnt. Zwar war der Aufstieg alles andere als einfach. Die durchgehende Steigung spürten wir schnell in unseren Waden. Zwischendurch fühlte man sich wie eine Bergziege, die von Stein zu Stein springt. Aber fast alle haben es bis zur zweiten Hütte geschafft, die fast 1000 Höhenmeter über unserem Startpunkt lag. Einige wandern noch höher bis zum Blaueisgletscher. Schnee im Sommer zu sehen, war für uns alle verblüffend. Das Gefühl, es geschafft zu haben und die wunderschöne Aussicht bei einem kühlen Luftzug zu genießen, war für mich unbeschreiblich schön. Gerade wenn man so etwas als Schleswig-Holsteiner nicht gewohnt ist.
Aber auch das Schwimmen im Obersee war ein Highlight. Das klare Gletscherwasser war zwar sehr kalt, aber ich glaube von uns ist noch keiner bei so einer schönen Aussicht auf die Berge geschwommen. Generell war das klare, blaue Wasser in jedem Fluss beeindruckend. Auch beim Rafting am Donnerstag durften wir noch einmal schwimmen und von einer vier Meter hohen Brücke ins Wasser springen. Nachdem wir uns alle mit Mühe den Neoprenanzug und die Schwimmweste angezogen haben, ging es für uns in unseren Booten auf Wasser. Teilweise war dies an vielen Stellen ruhiger als gedacht und man ist mehr getrieben als gefahren. Aber an einigen Stellen sind auch ein paar Leute unfreiwillig baden gegangen.
Wir waren auch im Ausland
Durch den Besuch in Salzburg können wir nun doch sagen, dass wir auf unserer Studienfahrt im Ausland waren. Die österreichische Stadt hat süße Parks, alte Burgen und tolle Architektur zu bieten. Wir als Chemie-Profil haben die Paris-London Universität Salzburg besucht und eine kleine Führung durch die Labore bekommen. Dabei durften wir eigene Solaranlagen in klein bauen. Der einzige Nachteil war, dass wir bei sehr warmen Wetter im Labor lange Hosen tragen mussten.
Mit der Zeit haben sich einige von uns einen österreichischen Akzent angewöhnt. Deswegen waren wir stolz, als uns ein Salzburger fragt, als welchem Teil aus Österreich wir den kämen. Aber schließlich ist der Akzent auch einfach urschön.
Spannende Expeditionen
Nach der Fahrt auf dem Königssee hatten wir zwei Möglichkeiten: Eine halbe Stunde auf den Bus warten oder zurück zur Jugendherberge laufen. Ich und zwei andere Schülerinnen und ein Lehrer entscheiden uns zu laufen, unterschätzen dabei aber den Weg . Als wir nach über einer Stunde verschwitzt an der Jugendherberge ankommen, hatten wir einiges zu erzählen. Am Anfang liefen wir lange an der Straße entlang, bis wir irgendwann einen Schleichweg über mehrere Wiesen nehmen mussten und an einigen Höfen vorbei kamen. Dann befanden wir irgendwann auf einen Weg in den Wald. Plötzlich liefen wir an einer steilen Schlucht entlang, die nicht gesichert war. Danach überquerten wir auf einer Holzbrücke einen reißenden Fluss. Dann noch ein kurzer Berg und wir hatten es geschafft. Dieser Weg wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Am letzten Tag besuchen wir das Salzbergwerk. Erstmal mussten wir alle lange Overalls anziehen. Dann ging es mit einem kleinen Zug in den Berg. Insgesamt war der Rundgang sehr cool gestaltet. Mit einem Boot ging es über einen kleinen See und alles war in bunten Farben beleuchtet. Am besten fanden wir aber die Rutsche, mit der es nach dem Zug noch tiefer ins Bergwerk hinein ging.
Unsere letzte Klassenfahrt
Als wir erfuhren, dass es nach Berchtesgaden ging, waren wir etwas skeptisch. Aber am Ende waren wir uns alle einig, dass unsere Erwartungen übertroffen wurden. Besonders als wir am Abend alle zusammen Volleyball spielten, zusammen saßen und Wizard spielen oder im Bus laut zusammen sangen, wurde uns klar, dass wir unsere letzte Klassenfahrt noch lange in Erinnerung behalten. Nur die 16 Stunden Busfahrt hin und zurück hätten wir gerne übersprungen!
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